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ein Film von Romed Wyder

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Schauspieler Joel Basman: «Attentäter waren nicht von Anfang an so»

von Lory Roebuck

www.aargauerzeitung.ch

Joel Basman spielt in «Dawn» einen zionistischen Widerstandskämpfer. Im Interview spricht er über seine jüdischen Wurzeln, Terrorismus und die Manipulation junger Männer.

Auch für diese Rolle wurde er ausgezeichnet, Anfang Juni mit dem Prix Walo. Wir erreichen den gefragten Mann per Telefon, irgendwo zwischen Berlin, Zürich und London während einer seltenen freien Minute.

Joel Basman, der Juni war für Sie ein höchst erfolgreicher Monat. Sie gewannen zwei Schauspielpreise für zwei verschiedene Filme. Was bedeuten Ihnen diese Auszeichnungen?

Joel Basman: Ich mache Filme nicht nur, um Preise zu erhalten. Aber sie sind eine schöne Anerkennung. Der Dreh von «Dawn» war intensiv. Umso schöner ist jetzt das Ergebnis.

Sie spielen in «Dawn» einen jüdischen Widerstandskämpfer am Vorabend der Staatsgründung Israels. Sie selbst haben neben der Schweizer auch die israelische Staatsbürgerschaft. War der Film ein persönliches Anliegen?

Eigentlich ist jeder Film ein persönliches Anliegen. Mit manchen Geschichten hast du engere Verbindungen als mit anderen. In «Dawn» spreche ich Hebräisch, die Sprache meines Vaters.

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«Rösti und Falafel – geil!»

von Silvia Tschui

www.blick.ch

Der erfolgreiche Schweizer Schauspieler Joel Basman über gefährliche junge Männer, gerechtfertigte Morde und seinen neuen Film «Dawn».

Nächste Woche kommt mit «Dawn» ein neuer Film mit dem erfolgreichsten Jungschauspieler der Schweiz in die Kinos. Joel Basman (25) spielt darin einen jüdischen Widerstandskämpfer, der 1947 in Palästina gegen die britische Verwaltung und für einen unabhängigen Staat Israel kämpft.

Basman kommt spät zum Interview, viel zu spät und erst nach einem zusätzlichen Telefonanruf. Er behält während des ganzen Gesprächs die Sonnenbrille auf. Basman gibt aber nicht den arroganten Jungstar – er hat schlicht verschlafen, den Termin vergessen und ist leicht verkatert. Und auch das liegt nicht klischeehaft am Künstlerleben, sondern hat seinen guten Grund.

Herr Basman, warum haben Sie uns vergessen?
Joel Basman: Ach, sorry, sorry, sorry! Ich bin eben zum ersten Mal Onkel geworden. Ich freue mich so! Wir haben mit der ganzen Familie und Freunden gefeiert, nachher gehe ich gleich zu meiner Schwester ins Spital.

Ihre Familie ist jüdisch. Gibt es Unterschiede zu anderen Schweizer Familien?
Nur mein Vater ist jüdisch, aus Tel Aviv, meine Mutter ist katholisch. Uns haben sie mit Religion in Ruhe gelassen. Es gibt aber schon Unterschiede: Der Familienzusammenhalt ist in Tel Aviv grösser. Und lauter, direkter und stressiger ist es dort. Das Gefluche beim Autofahren muss man gehört haben. Da wird die ganze Familie verunglimpft. Hier sind die Leute zurückhaltender und autoritätsgläubiger. Ich liebe aber beide Kulturen. Rösti und Falafel – geil!

Spielen Sie deshalb im Schweizer Film «Dawn» einen zionistischen Widerstandskämpfer?
Ich wurde für den Film auch angefragt, weil ich hebräisch kann. Das Drehbuch habe ich ausgewählt, weil die Geschichte grossartig und stark ist. Spannend und schön geschrieben.

Könnten Sie es sich finanziell leisten, Rollen abzulehnen?
Ja, sowieso. Das habe ich schon immer getan. Ich mache das Ganze, weil ich Film liebe. Klappt es finanziell nicht, ja, dann gang halt go schaffe! Ich würde jedenfalls lieber sonst was arbeiten, als Filme zu drehen, die ich selber gar nicht anschauen würde. Den Widerstandskämpfer, der schliesslich korrumpiert und zum Mörder wird, den wollte ich aber unbedingt spielen. Der hat eine zeitlose Relevanz.

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