Zeittafel
Zeittafel
1896: Als Reaktion auf den Antisemitismus in Europa und die Pogrome in Russland, und überzeugt dass die Juden ein Volk bilden und nicht nur Gemeinschaften die durch einen gemeinsamen Glauben verbundene sind, schlägt der österreichisch-ungarische Journalist und Autor Theodor Herzl die Schaffung eines „Judenstaats“ vor. Er setzt damit den Beginn des politischen Zionismus.
1897: Die Mehrheit der jüdischen Establishments spricht sich gegen die Organisation eines zionistischen Kongresses aus. Für die Rabbiner kann der jüdische Staate nur aus dem Willen Gottes entstehen, nicht aus dem menschlichen. Der erste Kongress findet schliesslich in Basel statt, an welchem die Zionistische Weltorganisation gegründet wird. Mehrere alternative Standorte für die Errichtung jüdischer Staat liegen auf dem Tisch: Argentinien, Zypern und Uganda, aber die Wahl fällt auf die naheliegendste Option: Palästina.
1906: Jüdische Einwanderer gründen die ersten hebräischen Schulen in Palästina. Das von Eliezer Ben Yehuda modernisierte Hebräisch wird die gemeinsame Sprache aller Juden, die in aufeinanderfolgenden Wellen hauptsächlich von Europa her übersiedeln. Sie trägt wesentlich zur Schaffung einer neuen Identität bei.
1916: Während dem ersten Weltkrieg unterzeichnen Frankreich und Großbritannien das geheime Sykes-Picot-Abkommen, welches den Nahen Osten in Einflusssphären aufteilt. Nach der Niederlage des Osmanischen Reiches soll Palästina an die Briten gehen.
1917: Der britische Aussenminister Lord Balfour sagt, dass seine Regierung „mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen jüdischen Heimstätte in Palästina“ betrachtet.
1922: Der Völkerbund stützt sich auf der Balfour-Deklaration und vergibt das Mandat für Palästina an die britische Besatzungsmacht.
1929: Die neu geschaffene Jewish Agency ist verantwortlich für die Organisation der Einwanderung von Juden nach Palästina, die sich auf dem vom Jüdischen Nationalfonds gekauften Land niederlassen. Tel Aviv, dessen Bau vor dem Krieg nördlich von Jaffa begann, wird allmählich zu einer modernen Großstadt im Bauhaus-Stil ausgebaut.
1936: Der grosse palästinensische Aufstand lähmt die britische Verwaltung. Der Oberste Arabische Ausschuss verlangt die Einstellung der jüdischen Einwanderung und des Verkaufs von arabischem Grundeigentum und verlangt seine Unabhängigkeit. Die Konfrontation nimmt bürgerkriegsähnlichen Ausmasse an und reisst 211 Engländer, 300 Juden und 2000 Araber in den Tod.
1939: In Europa bricht der Krieg aus. Hitler richtet die Konzentrationslager ein und beginnt mit der Judenvernichtung. Das Ausmass des Grauens wird erst bei der Befreiung von Auschwitz im Jahre 1945 bekannt.
1945: Die britischen Behörden halten an den 1939 eingeführten Beschränkungen für die jüdische Einwanderung fest und verbieten den Überlebenden der Shoah ihre Schiffe in Palästina anzulegen. Diese Haltung führt zu einer weit verbreiteten Empörung und Terrorgruppen wie die Irgun und Lehi führen neue Aktionen aus, jetzt nicht mehr gegen die Araber, sondern gegen die Engländer.
1947: Großbritannien beschliesst sich aus Palästina zurückzuziehen und übergibt die Angelegenheit an die soeben gegründete UNO. Die Generalversammlung schlägt vor, das Land in zwei Staaten zu teilen, einen arabischen und einen jüdischen, mit einem internationalen Status für Jerusalem, ohne auf die Meinung der Palästinenser Rücksicht zu nehmen die gegen die Amputation der Hälfte ihres Landes sind.
1948: Nach der Verabschiedung des Teilungsplan für Palästina, brechen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Juden aus. Ben Gurion, der Vorsitzende der Jewish Agency, löst den Plan Dalet aus, dessen Ziel die Vertreibung der Nicht-Juden (42% der Bevölkerung) aus dem jüdischen Teil Palästinas ist.
Nach dem Abzug der Briten und der Proklamation des Staates Israel, erklären die arabischen Nachbarländer dem jüdischen Staat den Krieg. Israel schlägt erfolgreich zurück und weitet den Plan Dalet auf den arabischen Teil Palästinas aus, um eine jüdische territoriale Kontinuität bis hin nach Jerusalem zu schaffen.
Insgesamt fliehen mehr als 800’000 Palästinenser vor den Feindseligkeiten und finden Zuflucht anderswo in Palästina oder in einem der Nachbarländer.